Eine der ersten Arbeitsgruppen, die sich gleich bei Gründung des HVC Anfang 2019 gebildet hat, beschäftigt sich intensiv mit dem deutschen Filmfördersystem. Seit Beginn des aktuellen Novellierungsprozesses des FFG, der durch die Corona-Pandemie in einige Verlängerungsrunden ging, bringt der HvC seine Argumente zur Stärkung der Filmkunst aktiv in die Debatte ein.
Dies geschieht inzwischen insbesondere innerhalb der Initiative Zukunft Kino und Film (IZK+F), die sich u.a. auf Anregung des HvC 2019 gegründet hat. Die IZK+F besteht aus verschiedenen Branchen-Verbänden und Organisationen mit verwandten filmpolitischen Positionen, die mit gemeinsamer Stimme einen Paradigmenwechsel in der deutschen Filmkultur fordern.
Unser Mission Statement sowie unsere gemeinsam veröffentlichten Stellungnahmen zum FFG und weitere Positionspapiere sind auf der Website zu finden.
In der Arbeitsgruppe Filmbildung des HvC fanden sich Akteur*innen unterschiedlicher Hintergründe und Perspektiven freier Filmbildner*innen, Kinos, Festivals etc. zusammen, die im Feld der Filmbildung aktiv sind. In einem längeren kollektiven Diskussions- und Schreibprozess entstand unter anderem ein Thesenpapier zur kulturellen Filmbildung („Zur Filmbildung. Positionspapier des Hauptverband Cinephilie“) das auf breite Resonanz stieß.
Im Februar 2024 wurde aus diesem Arbeitszusammenhang der Verein Lichtspiel – Netzwerk kulturelle Filmbildung gegründet, in dessen Rahmen die Aktiviäten der Filmbildungsgruppe verbretiert und vertieft werden sollen.
Der Hauptverband Cinephilie engagiert sich mit mehreren Projekten für eine cinephile Zukunft auch im Bereich des Abspiels, des Kinos.
Mit dem Debattenformat „Das cinephile Quartett“ verfolgen wir bereits seit 2019 das Ziel, das Sprechen über Kino aus seiner fachdiskursiven Nische zu holen und „dem normalen Publikum“ eine Stimme zu geben. Bei den Cinephilen Quartetten versammeln sich drei prominente Kinogänger*innen um eine*n Moderator*in, um über drei ausgewählte Filme zu sprechen. Die Tatsache, dass es sich dabei nicht um Kritiker*innen oder Vertreter*innen der Kinobranche handelt, führt zu besonderen Gesprächen: offen, mit Tiefgang, manchmal kontrovers und immer voller Leidenschaft für das gemeinsam Gesehene.
Das Quartett fand bislang beim Filmfest Hamburg, dem Internationalen Filmfest Mannheim-Heidelberg und im Rahmen des Lichter Filmfest in Frankfurt statt. Zu Gast waren unter anderem Dr. Reyhan Şahin (aka Lady Bitch Ray), Jens Friebe, Kathrin Weßling, Ewald Lienen, Sookee, Frank Spilker, Tice, Juri Knorr oder Joely White.
Mit dem Projekt „Cinemalovers“ baute der HvC mitten in der Corona-Pandemie 2020 ein zukunftsweisendes Kinonetzwerk in ganz Deutschland auf. Es bietet kleineren und mittelgroßen Kinos, Festivals und Archiven die Möglichkeit für eine eigene, selbst verwaltbare Video-on-Demand-Plattform. So können die Institutionen ihre cinephilie Praxis in einen selbst gestalteten digitalen Raum erweitern und für ihr Publikum zur Verfügung stellen.
Daneben ist der Cinemalovers e.V. seit 2022 als Verleih und Vertriebspartner für ausgewählte, cinephile Titel wie „Neptune Frost“ oder „Mami Wata“ tätig.
Cinemalovers ist ein Netzwerk von Kinos, Festivals und Filmarchiven aus Deutschland, die sich 2021 zusammengeschlossen haben, um gemeinsam ihre Praxis, die kulturelle und soziale Praxis Kino, zu erweitern und auszudehnen.
Ziel des Projekts, das vom Hauptverband Cinephilie und dem Bundesverband kommunale Filmarbeit begründet wurde, ist die Stärkung der Rolle der Kinos als offene Kulturräume.