Der HvC - Hauptverband Cinephilie engagiert sich für eine vielfältige Filmkultur. Sein Ziel ist es, Film als Kunstform zu fördern und zu verbreiten.
Seine Mitglieder sind Vertreter*innen breitgefächerter Positionen und Praktiken aus Regie, Produktion, Verleih, Kino, Festival, Kuration, Filmkritik und Filmvermittlung.
Der HvC hat sich zu Aufgabe gemacht, die Kontexte der Filmproduktion, die Vorführdispositive sowie die Vermittlung des Films kritisch zu hinterfragen und in politische Forderungen zur Förderung der Cinephilie zu übersetzen. Dabei spielen Diversität und Gendergerechtigkeit für den HvC ebenso eine Rolle, wie die Forderung von künstlerischen Freiräumen und angemessenen ökonomischen Rahmenbedingungen für eine cinephile Filmkultur.
In Netzwerken mit anderen Verbänden verfolgt der HvC die aktuellen Entwicklungen der Film- und Kulturpolitik und bringt sich aktiv in die Diskussionen um die politischen Rahmenbedingungen der Filmförderung ein.
Der HvC organisiert zahlreiche Veranstaltungen, u.a. das Debattenformat „Das Cinephile Quartett“ sowie Symposien und Podiumsdiskussionen für Institutionen und Festivals.
Wir rufen den Notstand der Filmkultur aus, wir rufen auf zur Cinephilie! Cinephilie versteht das Kino als Kunst – nicht als Konsumgut oder Dienstleistung. Cinephilie ist die Liebe zu einem Kino, das sich zur Gesellschaft verhält und damit politisch ist.
- Wir glauben an die Mündigkeit und Neugier der Zuschauer*innen. Wir fordern, ihre Bevormundung zu beenden!
- Wir behaupten, dass es einen Markt für Cinephilie gibt, der im Moment unzureichend bedient wird. Cinephile Angebote produzieren neue Nachfrage.
- Das Diktat der Zahlen zerstört die Qualität des Kinos.
- Das deutsche Fördersystem protegiert überwiegend vorkonfektionierte, monokulturelle Konsumware und marginalisiert die Filmkultur. Wir brauchen die Förderung einer ästhetisch, inhaltlich und international diversen Filmkultur.
- Wir fordern mehr Mut für den deutschen Film, um auch international an Relevanz zu gewinnen.
- Wir fordern eine Neuausrichtung der Filmförderung nach transparenten Vergabekriterien und eine Neubewertung von Erfolg.
- Wir fordern unabhängige und diverse Jurys.
- Wir fordern kuratorisches Rückgrat auf allen Entscheidungsebenen. Nur so wird lebendige Filmkultur möglich.
- Wir fordern Diversität und Gendergerechtigkeit in der Filmkultur.
- Filmkultur braucht Freiräume, nicht prekäre Zustände. Wir fordern ökonomische Rahmenbedingungen, die ein freies und den Filmen angemessenes Arbeiten ermöglichen.
- Filmkultur braucht eine Vielfalt an künstlerischen Formen und Positionen.
- Filmkultur braucht Kontext und Vermittlung. Wir fordern frühe Filmbildung in und außerhalb der Schulen für eine Medienkompetenz, die nicht bei YouTubeVideos aufhört.
- Filmkritik ist Teil der Filmkultur. Wir fordern die Anerkennung ihrer inhaltlichen und diskursiven Auseinandersetzungen.
- Festivals müssen als Orte der Cinephilie bewahrt, verteidigt und zurückerobert werden.
- Kino kann nur als sozialer, diverser und kreativer Ort überleben!
- Wir fordern maximale Unterstützung für Cinephilie: für die Wahrnehmung von Film als Kunst!
- Filmkultur begeistert! Filmkultur ist für alle da!
Wir rufen interessierte Kolleg*innen auf, Allianzen zu bilden, um unsere Forderungen mit bereits existierenden Überlegungen, Positionen und Recherchen zu bündeln und offene Fragen aktiv und organisiert mit dem Hauptverband Cinephilie weiter zu entwickeln!
- Sarah Adam Kuratorin
- Stefan Butzmühlen Verleiher
- Jens Geiger-Kiran Kurator
- Mikosch Horn Verleiher
- Jakob Kijas Verleiher
- Caroline Kirberg Produzentin
- Sebastian Markt Kurator
- Verena von Stackelberg Kinobetreiberin und Kuratorin
Gegründet wurde der Hauptverband Cinephilie e.V. (HvC) im Februar 2019, um dem Status quo einer ungenügenden deutschen Filmkultur entgegenzutreten. Vertreter*innen aus Regie, Produktion, Verleih, Kino, Kuration, Filmkritik und Filmvermittlung unterzeichneten gemeinsam den „Aufruf zur Cinephilie“, der in 13 Punkten eine maximale Unterstützung der Cinephilie und die Wahrnehmung von Film als Kunst fordert. Angesprochen wurden durch den Aufruf sowohl die filmpolitischen Entscheidungsgremien wie auch die Vertreter*innen der Produktion, Auswertung und Filmvermittlung.
In den fünf Jahren seiner Arbeit hat sich der Hauptverband Cinephilie offen für viele Impulse und Entwicklungen gezeigt. Zusammen mit anderen Verbänden partizipiert er in Netzwerken und themenspezifischen Arbeitsgruppen. So verfolgt der HvC die aktuellen Entwicklungen der Film- und Kulturpolitik und bringt sich als Gründungsmitglied der Initiative Zukunft Kino und Film (IZK+F) aktiv in die Diskussion um die politischen Rahmenbedingungen der Filmförderung ein.
Ein weiteres, zentrales Aktionsfeld ist die Filmbildung. 2021 wurde für diesen Bereich ein Positionspapier formuliert, das große Resonanz erzeugte. Aus dieser Filmbildungsinitiative des HvC gründete sich im Februar 2024 das Netzwerk Lichtspiel e.V., das sich um zukunftsfähige, cinephile Filmbildungskonzepte kümmern wird.
Mit dem Kinonetzwerk Cinemalovers e.V. begründete der Verband zudem ein solidarisches Filmauswertungssystem für Kinos, Filmfestivals und Kulturinstitutionen, sowohl in den Kinosälen, wie auch in digitalen Portalen, die den beteiligten Kinos zur Verfügung gestellt wurde.
Der HvC organisiert ganzjährig Veranstaltungen, u.a. das Debattenformat „Das Cinephile Quartett“ auf verschiedenen internationalen Filmfestivals, sowie Symposien und Podiumsdiskussionen für Institutionen und Festivals.
Daneben sind die Vorstandsmitglieder des HvC als Expert*innen für Filmbildung, Filmpolitik, Kinopraxis und Distributionswege sowie Auswertungsdispositive und digitale Kulturräume auf vielen Branchenveranstaltungen präsent.